Hier werden die Opfer von Windturbinen aus ganz Europa zusammen gefasst

© LUGV, J. Lippert Die Staatliche Vogelschutzwarte des Landesamtes für Umweltträgt seit dem Jahr 2002 verfügbare Daten zu Kollisionen von Vögeln und Fledermäusen an Windenergieanlagen (WEA) in Europa und Deutschland zusammen. Ältere Daten reichen bis zum Jahr 1989 zurück.Ziel der Datenbank ist es, die vorhandenen, bundesweit verstreuten Daten über Anflugverluste an WEA zusammenzutragen, durch diese Aggregation zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen und die Einhaltung von Mindeststandards bei der weiteren Datengewinnung und –dokumentation durchzusetzen.

Hier finden Sie die Windkraft Schlagopfer Date des VSW – Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg
Abendsegler (Nyctalus), Windpark Berge-Lietzow-Nauen/HVL 25.07.2006 © LUGV, Tobias Dürr In standardisierter Form werden möglichst umfassend Angaben zu den gefundenen Vögeln und Fledermäusen, zu den betreffenden WEA und zu den Fundumständen dokumentiert (Meldebogen).
Die Intensität der Kontrollen und die Bereitschaft zur Meldung von Anflugopfern sind sehr unterschiedlich. Bisher gibt es nur wenige flächenhafte und systematische Erfassungen von Anflugopfern, die den Charakter eines Monitorings haben. Aus einigen Gebieten liegen kaum Daten vor. So sind z. B. noch keine Aussagen zur Auswirkung von WEA auf ziehende Arten entlang der Ostseeküste möglich. Auch die Vollständigkeit der übermittelten Fundmeldungen ist sehr verschieden, so dass bei Auswertungen nicht durchgehend alle Parameter für jeden einzelnen Fund verfügbar sind.

Trotz des systematischen Ansatzes ist daher der Inhalt der Datenbank heterogen. Tendenziell treten jedoch die ursprünglich einen hohen Anteil einnehmenden Zufallsfunde und Ergebnisse von Stichprobenkontrollen immer mehr hinter Ergebnisse von Studienarbeiten, Forschungsvorhaben und behördlich festgelegten systematischen Begleituntersuchungen zurück.

Aus den Fundzahlen allein sind keine zuverlässigen Hochrechnungen über die Zahl jährlicher Verluste einzelner Arten ableitbar, bestenfalls sehr vorsichtige Mindestwerte. Es liegen jedoch zusätzliche Informationen über Sucheffizienz, Schwundraten von Kollisionsopfern usw. vor. Als sicher kann gelten, dass die Datenbank nur einen Bruchteil der tatsächlich an WEA verunglückten Tiere enthält. Für Hochrechnungen sind weitergehende Untersuchungen erforderlich, ebenso wie für das Monitoring nach Floroa-Fauna-Habitat (FFH)-Richtlinie. Dennoch ermöglicht die Datenbank eine Vielzahl von Auswertungen zur unterschiedlichen Betroffenheit einzelner Arten, zur Phänologie der Verluste, zu den Auswirkungen einzelner Anlagentypen, sofern vorhanden, und zu sonstigen Einflussfaktoren.