Viele Anrufende fragen, wo die Nahrungsgäste geblieben sind

Die Hotline des OVHs steht kaum still. In den letzten zwei bis drei Wochen sind viele Anrufer besorgt über das Ausbleiben von Spatzen, Meisen und Amseln an den Futterhäuschen. Anfang Dezember  ist auch eine merkwürdige Stille im Garten festzustellen gewesen. Man fragt, ob die Vogelgrippe, Gelber Knopf (Trichomoniasis) oder der Usutu Virus Schuld daran haben. Tatsache ist, dass es bisher nur ein Verdachtsfall von Usutu beim OVH vorliegt. Eine erkrankte Amsel ist im Oktober in Sosmar gefilmt worden. Trichomoniasis wurde bei mehreren Grünfinken in Hildesheim im Oktober nachgewiesen. Vögelgrippe ist bisher nicht bei Singvogel nachgewiesen worden. Eine Anzahl infizierter Enten und Gänsen sind in der Region Hannover und im Kreis Peine festgestellt worden. Trotzdem ist diese Ausbruch eher auf Infektionswege des Tierhandels, als durch Wildvögel zurück zu führen.

Hier finden Sie alles was Sie wissen müssen über Winterfütterun

Die NABU will mit der “Stunde der Wintervögel” am 6 bis 8 Januar Vergleiche mit den Vorjahren ziehen. Daran kann jeder teilnehmen. Information und ein Link finden Sie unten. An verschiedenen Futterstellen hat die Zahl der Gäste in den letzten Tagen zugenommen. An einer Futterstelle im Bockfeld waren am 18-19. Dezember schön 16 Arten mit über 80 Individuen zu sehen. Diese Zahl entspricht das langjähriges Durchschnitts. Tatsache ist, dass die Vögel zuerst die Futterstellen besuchen, welche regelmäßig, vielleicht sogar ganzjährig ,mit Futter versehen werden.

Es sind noch sehr viele Vögel im Wald zu finden. Das zeigt, dass für eine ganze Reihe von Arten ausreichend Futter in der Natur vorhanden ist. Ganz anders sieht es in der Feldmark aus.  Dort ist  kaum etwas zu finden. Die Vögel kommen in die Dörfer auf der Suche nach Nahrung. Langfristig gesehen ist in der Tat ein enormer Rückgang festzustellen. Leider gibt es nicht adequate Langzeiterfassungen der Singvögelbestände im Winter.  Die NABU “Stunde der Wintervogel” hilft diese Lücke zu füllen. Ornithologen habe viel zu kritisieren an der Methodik dieser Erfassung. Es ist aber das Beste was wir derzeit zur Verfügung haben.

Wo sind all die Vögel geblieben? Das neueste vom NABU in Dezember 2016

Rätselhafte Leere an den Futterhäuschen
13. Dezember 2016 – Aktuell beschreiben Vogelfans im ganzen Land, dass in den Gärten auffallend wenige Vögel zu sehen sind. Die Beobachter berichten vom Ausbleiben häufiger Arten wie Blaumeise, Kohlmeise und Buchfink, die sich üblicherweise zu dieser Jahreszeit am Futterhäuschen einstellen würden. Sogar in ganzen Siedlungen und Kleinstädten mit vielen Nahrungsmöglichkeiten werden sie vermisst. Eine erste Auswertung von Daten des Beobachtungsportals Naturgucker.de bestätigt, dass bei einigen Vogelarten, die im November aus Gärten gemeldeten Zahlen deutlich unter den November-Zahlen der Vorjahre liegen.

Aktuell gehen beim NABU ungewöhnlich viele Meldungen zu vermeintlichen Vogelrückgängen in Gärten ein. Gibt es tatsächlich weniger Vögel – und falls ja: Woran liegt das? Die bundesweite Zählaktion „Stunde der Wintervögel“ vom 6. bis 8. Januar soll das beantworten. Machen Sie mit!

Viele Anrufer vermuten die Vogelgrippe oder das Usutu-Virus als Ursache. Die Vogelgrippe kann aber ausgeschlossen werden, denn bisher wurde sie nicht an Singvögeln nachgewiesen. Betroffen sind vor allem Wasservögel, daneben Aasfresser wie Möwen und Greifvögel. Selbst diese sterben nur in so geringer Zahl, dass sie keinen Einfluss auf die Populationsgrößen haben. Beim 2016 wieder verstärkten Auftreten von Usutu-Fällen geht der NABU hingegen zumindest bei Amseln von lokalen Effekten auf die Bestände aus.

Das Fehlen sonst häufiger Singvögel in Gärten kann verschiedene Gründe haben:

Die Waldbäume haben in diesem Jahr reichlich Samen entwickelt – eine Snackbar für Eichhörnchen und Vögel, die davon lange knuspern können. In solch einem Mastjahr finden Meisen und Finken viel Futter in den Wäldern und halten sich weniger in Gärten zur Nahrungssuche auf.

Andererseits könnte ein geringerer Bruterfolg in diesem Jahr bei uns oder in den nördlich und östlich gelegenen Herkunftsgebieten unserer zusätzlichen Wintergäste zu einer tatsächlich geringeren Zahl von Vögeln in diesem Winter geführt haben.

Dazu kommt, dass sich die meisten Vogelarten bei uns im Winter nicht stationär aufhalten. Viele ziehen weit umher. Zum Beispiel sind die Meisen, die im Sommer und November zu beobachten waren, meist andere als die im Januar oder März. Daher schwankt die Zahl dieser Vögel als Besucher von Futterstellen stark. Zieht ein Trupp weiter, bevor der nächste kommt, kann eine Futterstelle von einem Tag auf den anderen verwaist erscheinen. Vereinzelt können Konkurrenzsituationen an Futterstellen oder die Anwesenheit von Räubern dazu führen, dass sonst gut frequentierte Winterfütterungen oder ganze Gärten nicht mehr besucht werden.

Ob es sich bei den zahlreichen Verlustmeldungen eher um ein psychologisches Phänomen handelt, weil gerade Usutu und Vogelgrippe in den Medien präsent sind, oder ob tatsächlich weniger Vögel da sind, lässt sich erst nach einer flächendeckenden Datenerhebung beurteilen. Die „Stunde der Wintervögel“ vom 6. bis 8. Januar ist dafür ideal. Daher ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen an der bundesweiten Mitmach-Aktion beteiligen und ihre Beobachtungen dem NABU online mitteilen. Die Meldungen liefern wichtige Erkenntnisse, wie es um die Bestände der heimischen Vogelarten in unserer unmittelbaren Umgebung bestellt ist.

Mitmachen bei der „Stunde der Wintervögel“

Bundesweite Zählaktion vom 6. bis 8. Januar 2017
Zum siebten Mal rufen NABU und LBV zur bundesweiten „Stunde der Wintervögel“ auf. Neben den „Standvögeln“, die das ganze Jahr über bei uns bleiben, lassen sich zusätzliche Wintergäste beobachten, die aus dem noch kälteren Norden und Osten nach Mitteleuropa ziehen. Nehmen auch Sie sich eine Stunde Zeit und beobachten die Vögel in Garten oder Park.

Trotz wenig winterlichen Wetters haben bei der letzten Auflage Anfang 2016 mehr als 93.000 Vogelfreundinnen und Vogelfreunde an der Aktion teilgenommen. Insgesamt gingen Meldungen aus 63.000 Gärten und Parks mit über 2,5 Millionen gezählten Vögeln ein. Gemessen an der Einwohnerzahl waren die Vogelfreunde in Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein am fleißigsten.

Hier bekommen Sie das Online Meldeformular

Weniger Vögel am Futterhaus?

An kalten Tagen im Spätherbst herrschte in den vergangenen Jahren meist Hochbetrieb an Futterhäuschen. Doch dieses Jahr häufen sich die Meldungen, dass sich nur wenige Vögel einfinden oder dass sie gar völlig ausbleiben. Was ist da los?

Um es gleich vorwegzunehmen: Eine allgemeingültige Aussage darüber, weshalb an vielen Futterplätzen in diesem Herbst so wenige Vögel zu finden waren und sind, kann die naturgucker.de-Redaktion derzeit nicht geben. Einige mögliche Gründe sowie Nicht-Gründe liegen aber auf der Hand. Doch bevor diese erörtert werden, gilt es zunächst einmal das „Problem“ genau zu benennen.

Hier kann man einges zum Thema nachlesen