Aus der HAZ vom 11 Mai 2017

Hildesheim. Der Aufruf des Ornithologischen Vereins zu Hildesheim (OVH), ihnen singende Nachtigallen in Stadt und Landkreis zu melden, ist auf viele offene Ohren gestoßen: Bei Karl-Heinz Rosanowski wurden in den vergangenen Wochen insgesamt 95 singende Nachtigallen-Männchen gemeldet. Dabei sang der erste Vogel bereits am 14. April in Heisede. „Ich habe den Eindruck, dass in der Stadt wieder mehr Nachtigallen sind“, freut sich der Vogelkenner. So gab es mehrere Meldungen vom Blauen Kamp, von den Sportplätzen, aus Himmelsthür. An den Giftener Teichen hielten sich gleich zehn Tiere auf, in der Gronauer Masch waren es drei. Den Rekord stellt Algermissen auf: Entlang des Bruchgrabens zwischen Borsumer Pass und der Nordkreis-Gemeinde haben Ornithologen mit geschultem Gehör bei einer Exkursion sogar 13 singende Nachtigallen ausgemacht.Scheue Singvögel Allerdings ist bei diesen frühen Meldungen nicht sicher, ob sich die scheuen Singvögel tatsächlich zum Brüten hier niederlassen. Gerade die ganz frühen Vögel ziehen oftmals noch weiter nach Norden. Erst Nachtigallen, die nach dem 10. Mai gehört werden, dürften mit großer Sicherheit hier auch ihre Nester bauen, sagt Rosanowski. Er würde sich deshalb freuen, wenn ihm auch weiterhin Nachtigallen mit genauer Zahl, Zeit und Position gemeldet werden. Telefonnummer für Rückfragen nicht vergessen. Er ist in Hildesheim unter Telefon 8 43 83 oder per E-Mail an khrosanowski@ gmx.de zu erreichen.

Ob die Nachtigall im Raum Hildesheim auch in einigen Jahren noch singen wird, ist allerdings nicht sicher. Die Singvogel-Bestände sind durch Insektizide und Herbizide insgesamt bedroht, zudem finden Nachtigallen in „aufgeräumten“ Parks und Grünanlagen kaum noch Brutplätze. Früher waren der Nordfriedhof und das Berghölzchen wichtige Brutgebiete. Heute sind die Nachtigallen dort weitgehend verschwunden. ha

© Hildesheimer Allgemeine Zeitung