PAUL- FEINDT- STIFTUNG (2017): Die Pflanzenwelt rund um Hildesheim. 33 Botanische Wanderungen im Hildesheimer Land. Schriften der Paul-Feindt-Stiftung Bd. 9, 224 S., großformatig, Buch-hardcover, > 900 farbige, auch ganzseitige Abb., 33 Karten + großformatige topogr. Karten auf den Umschlagrückseiten). € 24.90, Gerstenberg, Hildesheim. ISBN 978-3-8067-8825-9.

Das prächtige, hochprofessionell illustrierte Buch ist kein normales Wanderbuch oder eine übliche Flora. Es will zum aktiven Kennen oder Wiedererkennen ausgesuchter botanischer Höhepunkte rund um Hildesheim motivieren. Hildesheim ist nicht nur Weltkulturerbe (s. Dom und Michaeliskirche), sondern auch mit seiner Übergangslage zwischen niedersächsischem Bergland und norddeutscher Tiefebene ein eindrucksvoller Teil unseres biologischen Kulturerbes.Das beweisen die 33 Wanderrouten in und um Hildesheim: Kulturlandschaft um Borsum; Teichlandschaft am Bruchgraben bei Gödringen; Stichkanal bei Harsum; Niedersachsens schönster Auwald – der Haseder Busch; dörfliche Strukturen in Ahstedt und Garmissen; Ackerbau in der Bördelandschaft rund um den Entenfang; das Hallerburger Holz als Waldinsel in der Agrarlandschaft; die Finie bei Wittenburg; Sommerspaziergang durch die Sehlder Masch: die Leineaue nördlich von Gronau; Vielfalt der Buchenwälder im Hildesheimer Wald; Geschichte Galgenberg – Spitzhut Knebel; die Innerste bei Heinde; weite Landschaft am Waldrand des Weinberges bei Nette; Sandmagerrasen und Heidekraut – bei Beienrode; das Naturschutzgebiet Heberberg bei Lamspringe; Erlenbruchwälder und Quellsümpfe im Tal der Warmen Beuster; die schönsten Kalkbuchenwälder Niedersachsens- rund um den Tafelberg; Bunte Felder auf der Wemershöhe bei Alfeld; der Ortberg bei Langenholzen; der Eimser Fahlen – eine kleine Naturinsel in der Leineaue; Von Enzianen und Bläulingen – die Lieth bei Freden; Seltene Felsbewohner – Farne im Selter; Von Hudeeichen und Waldsäumen – Wanderungen im Duinger Wald; die Hildesheimer Wallanlagen -historisches Erbe mit vielfältiger Pflanzenwelt; alte Natursteinmauem – Kleinodien der Hildesheimer Stadtflora; Gewerbegebiet Bavenstedt – endlose Pflasterflächen und ein idyllischer Teich; Kalkhalbtrockenrasen am Beispiel des Gallberges; die Hutelandschaft der Langen Dreisch in Himmelthür; der Matberg; idyllische Landschaft mit vielfältiger Flora – rund um die Giesener Teiche; die Bitterkraut-Sommerwurz am Spitzhut bei Hildesheim; Naturschätze mit rauer Borke – die Eichenwälder im Hildesheimer Wald. Jedes Kapitel stammt von einem ausgesuchten Ortskenner.

Jeder 2-9seitige Exkursionsvorschlag enthält eine gut lesbare Exkursionskarte mit rot hervorgehobenen und später im Text erläuterten Stopp-Punkten. An diesen finden sich bemerkenswerte Pflanzenvorkommen. Sie werden mit deutschem und lateinischem Namen genannt. Historische Hinweise und Literatur sind im Text eingestreut. Eine Gesamtliste der Farn- und Blutenpflanzen im Landkreis Hildesheim (p. 198-217) ist als aktualisierte Flora zu betrachten.

Das große Buch dokumentiert die lange, gute einvemehmliche Zusammenarbeit des Omithologischen Vereins Hildesheim, der Paul-Feindt-Stiftung mit den Behörden vor Ort, besonders den Naturschutzbehörden. Das zeigt dieses Buch mit dem weiten Netz von Schutzgebieten inkl. privat durch den Verein erworbenen Biotopen (s. Front-und Rückseiten des Buches).

Berndt Galland, der langjährige Vorsitzende des OVH und sein team haben mit dem Buch ein hoch empfehlenswertes Meisterwerk geschaffen.

Hans Oelke