Seine Naturfotos machten ihn berühmt

Ewald Bürig

Als Pfarrer hat sich Ewald Bürig um das Wohl der Menschen gekümmert. Sein Herz schlug aber auch für die Natur: Schon vor Gründung des Ornithologischen Vereins (OVH) am 23. März 1953 gehörte er einem Arbeitskreis um den Josephinum-Lehrer und ersten OVH-Vorsitzenden Paul Feindt an. Die jungen Leute verstanden sich als Feldforscher, die beobachteten, kartierten, auswerteten. Bürig wurde OVH-Gründungsmitglied, war wegen seiner Fachkenntnisse und seiner faszinierenden Tierfotos schließlich weithin als Vogelpastor bekannt. Am Wochenende ist er im gesegnet Alter von 95 Jahren gestorben.Ewald Bürig, geboren am 5. Oktober 1925, stammt aus einem streng katholischen Elternhaus, mit seiner Zwillingsschwester wuchs er am Moritzberg auf. 1942 wurde er zur Marine eingezogen, 1945 kehrte er ins zerstörte Hildesheim zurück und legte seine Abiturprüfung ab. In Paderborn und am Hildesheimer Priesterseminar studierte er Theologie, am 9. März 1952 wurde er in Sankt Godehard zum Priester geweiht.

Stationen seiner seelsorgerischen Arbeit waren Herrenhausen, Bockenem, Bremerhaven, Goslar, Bad Harzburg, Liebenburg, Bad Salzdetfurth, über 33 Jahre war er Militärseelsorger für die Luftwaffen-Garnison in Goslar. Dafür wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Ehrenzeichen der Bundeswehr in Gold ausgezeichnet. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2001 zog Bürig nach Sorsum, wo er noch lange als Ruhestandsgeistlicher und Präses der Kolpingsfamilie aktiv war.

Seine Leidenschaft für Ornithologie machte ihn weithin bekannt: Mit 45 Beiträgen allein für den Hildesheimer Heimatkalender wurde er der dienstälteste Autor, auch in vielen anderen Publikationen meldete sich Bürig zu Wort. Mit schier endloser Geduld gelang es ihm, einmalige Naturfotos von faszinierender Schönheit zu machen. 2013 gehörte er zu den Fotografen, die in einer Ausstellung zum 60. OVH-Geburtstag im Rathaus ausstellen durften. Am Sonntag hat sich sein Lebenskreis geschlossen.

© Hildesheimer Allgemeine Zeitung