Am 10. April 2022 trafen sich über 30 Personen um den blühenden Auwald im Haseder Busch zu erleben

Die Teilnehmer des botanischen Rundgangs im Haseder Busch, Foto H.-J. Pütz

(GG) Ein Auwald ist ein an einem Bach oder Fluss – hier die Innerste- gelegener Wald, der bei Hochwasser überflutet wird. Beim Zurückweichen des Wassers bleiben feine Sedimente zurück, die einen natürlichen Nährstoffreichtum bewirken. Hier handelt es sich im Gegensatz zur Weichholzaue mit Weiden als typischen Bäumen um eine Hartholzaue. Im Haseder Busch sind die dominierenden Baumarten die Stieleiche, die Esche und die Hainbuche.

Der Rundgang findet in zwei Gruppen unter Führung von Uta Striebl und Günter Grein statt. Schon bald zeigen sich Blütenteppiche aus weißblühenden Buschwindröschen und Hohlem Lerchensporn mit -als Besonderheit- sowohl violetten als auch weißen Blütenständen. Hinzu gesellen sich Gelbes Windröschen und Dunkles Lungenkraut. Weniger ins Auge fallen die Sträucher: Stachelbeere und Rote Johannisbeere stehen hier am natürlichen Standort. Sie haben bereits junge Blätter und beginnen zu blühen. Außerdem sind Rote Heckenkirsche und Weißdorn häufig.

Im Süden des Haseder Busches treffen wir auf einen Altarm der Innerste, einem traditionellen Laichplatz der Erdkröte. Hier treffen wir im Wald auf blühenden Wald-Goldstern und den stark gefährdeten Kleinen Goldstern, der am Fuß einer alten Eiche wächst. Außerdem finden wir in diesem Bereich den Mittleren Lerchensporn, der nur wenige Blüten trägt und das Moschuskraut mit seinen grünen Blütenwürfeln. Einige Pflanzen der Echten Sternmiere, die an einer sonnenexponierten Stelle steht, zeigt ihre ersten weißen Blüten. Außerhalb des Waldes wächst am Innersteufer die bereits verblühte Rote Pestwurz. Sie entfaltet jetzt ihre Blätter.

Im Nordwesten des Auenwaldes treffen wir noch auf einige weiteren Pflanzen: Hier kommen die -bereits fruchtende- Grüne Nieswurz, der Märzbecher und der Bärlauch vor. Die beiden letzteren haben sich im Laufe der Jahre stark vermehrt. Dies trifft auch für das Wald-Bingelkraut zu, das im nordöstlichen Teil des Waldes wächst.

Nebenbei wurden beim Rundgang verschiedene Vögel beobachtet, z. B. Kohlmeise, Kleiber, Buntspecht, Zilpzalp, Buchfink und Kolkrabe. Laut rufend flogen Grauganspaare über den Wald hinweg.