Diekholzen, Erdfälle Rüensiek bei Söhre

TK 25: 3925.2, MF 02

kartiert von Günter Grein und Uta Striebl am 4.10.2022

Bericht: Uta Striebl

Bei den Rüensieker Erdfällen handelt es sich um Einsturztrichter, die durch Auswaschungen des wasserlöslichen Muschelkalkbandes am Rand des Tosmar-Höhenzuges entstanden sind (zur Geologie des Gebietes siehe PERKUHN, E. (1985)1. Die Erdfälle sind als Naturdenkmal geschützt. Ein ausführlicher Bericht von GÜNTER GREIN2 findet sich in den “Naturkundlichen Mitteilungen des Ornithologischen Vereins zu Hildesheim e.V.”, 18.Jg., 1998 sowie auf der OVH-Homepage unter „Berichte/Archiv”.

2022 wurde der östlichste Erdfall kartiert; zwei weitere sind mit weiter mit Wasser gefüllt, der mittlere offenbar ausgetrocknet und zugewachsen.

Koordinaten: 52°05´48´´N 9°56´49´´O

Gesamtartenliste (Uferbereich des östlichen Erdfalles):

Alisma plantago-aquatica Gewöhnlicher Froschlöffel
Alnus glutinosa Schwarzerle
Alopecurus geniculata Knick-Fuchsschwanz
Angelica sylvestris Wald-Engelwurz
Calamagrostis epigejos Land-Reitgras
Calystegia sepium Gewöhnliche Zaunwinde
Carex remota Winkel-Segge
Carex pseudocyperus Scheinzperngras-Segge RL 3, 2 Ex.
Carex spec. Segge (unbestimmt)
Cirsium vulgare Gewöhnliche Kratzdistel
Cirsium arvense Acker-Kratzdistel
Dryopteris filix-mas Gewöhnlicher Wurmfarn
Epilobium hirsutum Zottiges Weidenröschen
Epilobium roseum Rosarotes Weidenröschen RL VH, >1
Galium aparine Kletten-Labkraut
Galium palustre Sumpf-Labkraut
Geranium robertianum Ruprechts-Storchschnabel
Glyceria fluitans agg. Artengruppe Flutender Schwaden
Impatiens parviflora Kleinblütiges Springkraut
Iris pseudacorus Sumpf-Schwertlilie
Juncus effusus Flatter-Binse
Juncus tenuis Zarte Binse
Lycopus europaeus Gewöhnlicher Wolfstrapp
Lysimachia vulgaris Gewöhnlicher Gilbweiderich
Lythrum salicaria Blut-Weiderich
Menyanthes trifoliata Fieberklee § RL 2H, >100
Persicaria lapathifolia Ampfer-Knöterich
Phalaris arundinacea Rohr-Glanzgras
Plantago major ssp. major Breit-Wegerich
Poa annua Einjähriges Rispengras
Pteridium aquilinum Adler-Farn
Ranunculus repens Kriechender Hahnenfuß
Ranunculus sceleratus Gift-Hahnenfuß
Salix caprea Sal-Weide
Salix cf. cinerea Grau-Weide
Scutellaria galericulata Sumpf-Helmkraut
Silene dioica Rote Lichtnelke
Solanum dulcamara Bittersüßer Nachtschatten
Solidago gigantea Späte Goldrute
Sparganium erectum Ästiger Igelkolben
Stachys sylvatica Wald-Ziest
Typha latifolia Breitblättriger Rohrkolben
Urtica dioica Große Brennessel

Am Rand des 2. Erdfalls (roter Punkt auf der Karte) findet sich ein kleiner Bestand von Färber-Ginster (Genista tinctoria), RLV, >5.

Die früher am westlichen Rand des östlichen Erdfalls gefundenen Moor-Arten Drosera rotundifolia – Rundblättriger Sonnentau, Eriophorum vaginatum – Scheiden-Wollgras, Vaccinium oxycoccus – Gewöhnlche Moosbeere und Betula pubescens – Moor-Birke konnten bis auf winzige Reste einer Sphagnum-Art nicht mehr festgestellt werden; der Bereich ist inzwischen mit Gehölzen bestanden.

K. SCHIEFERDECKER gibt 1959 in der Schrift Alt Hildesheim 30 folgende weitere Arten an:
Calamagrostis canescens – Sumpf-Reitgras, Carex echinata – Stern- oder Igel-Segge, Carex elongata – Langährige Segge, Carex lasiocarpa – Faden-Segge, Carex paniculata – Rispen-Segge, Galium saxatile – Harzer Labkraut, Nymphaea alba – Seerose.

1PERKUHN, E. (1985): Die Erdfälle Rüensiek bei Söhre. – Mitt.orn. Ver. Hildesheim 9: 22-26.
2GREIN, G. (1998): Die Rüensiek-Erdfälle bei Söhre. Naturausstattung und Vorschläge zu ihrem Schutz. – Naturkdl. Mitt. Orn. Verein Hildesheim 18: 25-37.

© Ornithologischer Verein zu Hildesheim e.V.