Erneut vergiftete Greifvögel gefunden – NABU setzt 3000 Euro Belohnung aus
Vergifteter Rotmilan mit Köder
06. Mai 2011 – Greifvögel sind ein wichtiges Glied in der Nahrungskette, denn sie räumen tote Tiere bei Seite und sorgen dafür, dass die Bestände der Beutetiere gesund bleiben. Der NABU Niedersachsen zeigt sich entrüstet über die Forderung, Greifvögel zum Abschuss freigeben zu wollen.Es ist eine altbekannte und wissenschaftlich erwiesene Weisheit, dass Greifvögel genauso wie andere Beutegreifer die Gesundheitspolizei in der Natur darstellen. Zudem werden die Bestände der Greifvögel durch ihre Beutetiere und nicht umgekehrt bestimmt. Sehr plakativ kann man das derzeit am Uhu erkennen, bei dem nach Zusammenbruch der Mäusepopulationen in diesem Frühjahr nur weniger als die Hälfte aller niedersächsischen Paare zur Brut schreiten. „Das Wissen um diese grundlegenden biologischen Kenntnisse sollte man auch einem designierten Kreisjägermeister zutrauen“, schüttelt Ludger Frye, 2. Vorsitzender der Kreisgruppe Vechta des Naturschutzbund NABU den Kopf. Nach Presseberichten hatte der designierte Kreisjägermeister bei der Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft Vechta wegen des rückläufigen Niederwildbestandes vor über 200 anwesenden Jägern gefordert, die Jagd auf Greifvögel durch die Jäger frei zu geben. Dieses, obwohl er einräumen musste, dass die Gründe für den starken Rückgang von Fasanen- und Hasenbeständen völlig unbekannt sind und derzeit durch das Institut für Wildtierforschung untersucht würden. Auch Raben und Elstern wolle er deshalb verstärkt abgeschossen wissen.