Aus der HAZ vom 17.12.2016 NSG “Osterberg Lange Driesch” Rückbau der Panzerstrasse
Ausgleichsmaßnahme für Mobilfunkmasten/Bauarbeiten sollten eigentlich schon im Mai beginnen
Die erste Betonplatte der Panzerstraße ist schon entfernt worden. Demnächst geht der Abriss weiter. FOTO: KNOPPIK
Hildesheim/Giesen. Der Teilabriss der sogenannten Panzerstraße zwischen Giesen und Hildesheim- Steuerwald hat begonnen.Eigentlich sollten die Betonplatten im ehemaligen Truppenübungsgelände schon im Mai entfernt werden. Doch die Abstimmung der Beteiligten untereinander war offenbar so schwierig, dass sich die Sache immer weiter verzögert hat. Panzer rollen auf dieser „Panzerstraße“ natürlich schon lange nicht mehr. Hier entsteht gerade ein Biotop. Das Gelände wurde von der Paul-Feindt-Stiftung übernommen. Die Entfernung eines Teils der Betonplatten erfolgt nun im Auftrag der Deutschen Funkturm GmbH, einer Telekom-Tochter. Die muss, wie andere Bauherren auch, wenn sie Landschaft versiegelt, dafür Ausgleichsmaßnahmen schaffen.
Und eine dieser naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen ist der Teilabriss des Weges. Dabei handelt es sich nach Angaben von Telekom-Sprecherin Stefanie Halle nicht etwa um den Ausgleich für eine bestimmte Baumaßnahme, sondern für verschiedene Mobilfunkneubauten.
Warum sich die Arbeiten so lange verzögert haben, erklärt Guido Déus, Sprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, so: „Zunächst musste der Umfang der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen von der Unteren Naturschutzbehörde festgestellt werden. Anschließend mussten die einzelnen notwendigen Maßnahmen ermittelt werden, um somit den Aufwand des Rückbaus zu beziffern.“ Ursprünglich war sogar geplant worden, sämtliche Betonplatten zu entfernen und diese durch Schotter zu ersetzen. Doch davon war man nach heftiger Kritik, vor allem aus Giesen, abgerückt. Gießener Schüler nutzen die Straße, um mit dem Fahrrad zum Gymnasium Himmelsthür zu kommen. Landwirte fahren hier, um ihre Ernte zum Hildesheimer Hafen zu bringen.
Aber auch Inline-Fahrer und Spaziergänger nutzen den gut ausgebauten Weg. Der Abriss wird nun auch nicht die gesamte Strecke betreffen, sondern laut Daus nur den Abschnitt von der Einfahrt der Depotstraße bis zum Beginn des Naturschutzgebiets. „Weitere Rückbauten durch die Deutsche Funkturm GmbH sind derzeit nicht geplant“, sagt Telekom-Sprecherin Halle. Zu Behinderungen soll es durch die Bauarbeiten nicht kommen, wie die Konzernsprecherin erklärt: „Es ist geplant, dass der zugelassene Verkehr durch die Baumaßnahmen nicht eingeschränkt wird.“ (SKN)
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