Neues vom Dachverband “DDA” 21.08.2017

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Ente, Schnepfe und Co. im Visier der Vogelkunde – Woher wissen wir zum Beispiel, dass Wasservögel aufgrund des Klimawandels ihre Rastgebiete nach Nordosten verlagert haben? Die Antwort darauf gibt die neue Ausgabe von „Vögel in Deutschland – Erfassung rastender Wasservögel“, die jetzt erschienen ist. Sie liefert einen bundesweiten Überblick über die Erfassungen, an denen sich jährlich mehrere tausend Ehrenamtliche beteiligen. Damit investieren sie hunderttausende Stunden ihrer Freizeit und sammeln die grundlegenden Daten über Vorkommen, Bestände und Trends rastender Wasservögel.Allein am Monitoring rastender Wasservögel beteiligen sich derzeit rund 2000 Personen. Die meisten tun dies ehrenamtlich“, erklärt Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). „Beim Monitoring wird über viele Jahre nach den gleichen Standards gezählt. Die Beteiligten leisten mit ihren Beobachtungsdaten eine wichtige Unterstützung für die Ausweisung von Schutzgebieten und für gezielte Schutzmaßnahmen“, sagt die BfN-Präsidentin und ergänzt: „Dieses freiwillige Engagement wissen wir sehr zu schätzen. Damit die Ehrenamtlichen kompetente Ansprechpersonen finden, stellen Bund und Länder Finanzmittel für das Vogelmonitoring bereit.“ Wie das Zusammenspiel zwischen Ehrenamtlichen, Koordinierungsstellen und Behörden funktioniert, darüber berichtet „Vögel in Deutschland“ am Beispiel der Erfassung in Deutschland rastender oder überwinternder Wasservögel.

Seit über 50 Jahren werden rastende Wasservögel in Deutschland nach internationalen Standards gezählt. Seit fünf Jahren ergänzen Gelegenheitsbeobachtungen aus dem Online-Portal ornitho.de und der Smartphone-App NaturaList den immensen Datenfundus. Im Unterschied zum Monitoring gibt es für die Gelegenheitsbeobachtungen keine standardisierten Methoden. „Welches Begeisterungspotenzial in der Vogelbeobachtung steckt, zeigen die Erfahrungen mit dem Online-Portal ornitho.de: Mittlerweile haben sich dort über 20.000 Personen angemeldet, die in fünf Jahren über 25 Millionen Datensätze eingegeben haben“, sagt Bernd Hälterlein, Vorsitzender des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA). Die ornitho-Daten geben einen guten Überblick über das Auftreten von Vogelarten in Deutschland und die jahreszeitlichen Veränderungen in der Vogelwelt. „Die Gelegenheitsbeobachtungen werden durch ein Netzwerk von über 400 Fachleuten ständig überprüft, dies gewährleistet die notwendige Qualität der Angaben für wissenschaftliche Analysen“, betont Hälterlein.

Fachleute kontrollieren sich auch untereinander: „Avifaunistische Kommissionen auf Bundes- und Länderebene überprüfen die Dokumentationen von sehr selten beobachteten Arten oder jahreszeitlich ungewöhnliche Beobachtungen auf Plausibilität. Damit wird die Bestimmung seltener und wenig bekannter Arten auf höchstem Niveau abgesichert“, stellt Joachim Ulbricht für die Geschäftsführung der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten fest. „Damit wird eine verlässliche Basis für die Dokumentation von Änderungen unserer Vogelfauna gelegt, beispielsweise wenn es um die ersten Nachweise einer Art geht, die dabei ist sich neu zu etablieren.
Vögel zu beobachten kann durchaus zur Leidenschaft werden. Wer einmal begonnen hat, möchte oft tiefer einsteigen und sich an der gemeinsamen Erforschung der Vogelwelt beteiligen. Die neue Publikation zeigt, wie leicht der Einstieg in die Vogelerfassung ist. Gleichzeitig werden zahlreiche Möglichkeiten beschrieben, wie man sich für anspruchsvolle Datenerhebungen qualifizieren und langfristig an einem der wissenschaftlichen Programme zur Erfassung der Vogelwelt beteiligen kann, eben beispielsweise am „Monitoring rastender Wasservögel“. Für Enten, Schwäne und Watvögel können aus dem Monitoring langfristige Zeitreihen erstellt werden, die zur Beantwortung wissenschaftlicher und angewandter Fragestellungen im Naturschutz notwendig sind.

Bezug der gedruckten Ausgabe über
DDA-Schriftenversand, z. H. Thomas Thissen
An den Speichern 6, 48157 Münster, Tel: 0251/2101400
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