Ewald Bürigs Beiträge zur Ornithologie gibt es jetzt als Buch
Von Christian Wolters
Hildesheim. Rechtzeitig zum 93. Geburtstag des Hildesheimer „Vogelpastors“ Ewald Bürig sind jetzt die Beiträge des Pfarrers zur Ornithologie des Hildesheimer Landes im Verlag Gebrüder Gerstenberg erschienen: Aufsätze aus mehr als vier Jahrzehnten, allesamt erschienen im Hildesheimer Kalender, eine Pirsch quer durch die Brutreviere der Region, vom Eisvogel bis zur Wachtel, und alle Texte haben eines gemein: Sie sind Dokumente der Fachkenntnis des Autors – und seiner grenzenlosen Begeisterung für die heimische Vogelwelt. „Fischreihers Abschiedsmelodie“ ist etwa Bürigs erster Aufsatz aus dem Herbst 1975 überschrieben, und der damals 50-jährige Autor spricht sein Publikum direkt an: „Hast du, lieber Leser, eigentlich schon einmal einen richtigen Graureiher auf freier Wildbahn zu Gesicht bekommen? Wenn ja, herzlichen Glückwunsch“ – aber lange werde es die „stolzen, schönen Vögel“ nicht mehr geben. Immerhin dieser Pessimismus war nicht angebracht, der Reiher ist noch da – und Bürigs Texte, kraftstrotzend in ihrer Sprache und faktenreich dazu. So klärt der Ornithologe etwa auf, wie sich die Rufe von Bunt-, Mittel und Kleinspecht unterscheiden: „Kikkik-kik“ ruft Buntspecht, sanft und leiser „Güg-gig-güg“ der Mittelspecht, und ganz hell „Kik-kik-kik“ der Kleinste. Bürig selbst kann die Vogelstimmen perfekt imitieren. Sein Enthusiasmus kommt nicht von ungefähr. Am Josephinum war er Schüler des legendären Paul Feindt, mit ihm gehörte er 1953 zu den 37 Gründungsmitgliedern des Ornithologischen Vereins zu Hildesheim – und natürlich taucht auch Feindt in einem der Aufsätze auf.
Info Ewald Bürig, Beiträge zur Ornithologie des Hildesheimer Landes. Gesammelte Aufsätze im Hildesheimer Kalender 1976-2018, 192 Seiten, fast 200 Abb., ISBN 978-3-8067-8836-5, gebunden 19,95 Euro
©Hildesheimer Allgemeine Zeitung 10.10.2018