Neues vom Naturschutz Ring DNR am 04.03.2020
Der World Wildlife Day, der Weltartenschutztag am 3. März, hat die EU-Kommission dazu veranlasst, eine Kommunikationskampagne zu starten. Auf einer Veranstaltung des Museums für Ozeanographie in Monaco rief die EU-Kommission zusammen mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP zu einem weltweiten Bündnis für Biodiversitätsschutz auf.
Im Superjahr der Biodiversität und vor der im Oktober geplanten 15. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über biologische Vielfalt (CBD COP15) richtet sich der Appell “an alle Nationalparks, Aquarien, botanischen Gärten, Zoos sowie Wissenschafts- und Naturkundemuseen, damit sie sich zusammenschließen und die Öffentlichkeit stärker auf die Krise der Natur aufmerksam machen”. Hier rennt die EU-Kommission sicher offene Türen ein. Sie ruft aber auch alle “nationalen, regionalen und lokalen Behörden, Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen, Forscher sowie Bürgerinnen und Bürger” zu Aktivitäten zur Sensibilisierung für das Thema auf.
Ende März will die EU-Kommission ihre EU-Biodiversitätsstrategie vorlegen, in der die Ziele zum Schutz der biologischen Vielfalt und die Wiederherstellung der Natur genauso enthalten sein sollen wie die Ziele der EU im Rahmen der CBD COP15.
Die Meeresschutzorganisation Oceana begrüßte den Vorstoß der EU-Kommission und forderte eine Vorbildrolle der EU beim Schutz der Ozeane. Bis 2030 müssten 30 Prozent der Meeresgebiete unter Schutz stehen und die Meere vor Überfischung geschützt werden. Alle Regierungen müssten ehrgeizige Ziele für die Zeit nach 2020 entwickeln, um Meere effektiv zu schützen, um marine Ökosysteme wiederherzustellen und um die Ozeane widerstandsfähig gegen die Erderwärmung zu machen. “Der Klima- und Biodiversitätsnotstand erfordert einen transformativen Wandel, um kritische Konsequenzen für die Menschheit, einschließlich den Zusammenbruch von Ernährungs- und Gesundheitssystemen zu vermeiden”, sagte Pascale Moehrle von Oceana Europa. Die EU habe erhebliche Lücken in ihren Meeresschutzgebieten, 85 Prozent der Gebiete seien höchstens auf dem Papier vorhanden.
Die EU-Kommission kündigte außerdem an, dass die vom 1. bis 5. Juni stattfindende Grüne Woche sich dem Thema widmen soll, “die Gesellschaft für die Natur und die Biodiversität zu mobilisieren”.
Ende vergangener Woche ging das CBD-Treffen auf Arbeitsebene in Rom zu Ende. Die Vertragsstaaten konnten Kommentare zum Zero Draft des CBD-Sekretariats einreichen, die in der nächsten Zeit zusammengetragen werden. Der NABU hat auf seinem Blog Naturschätze retten einen Kommentar dazu verfasst. Demnach gibt es noch viel Uneinigkeit unter den Staaten. Brasilien etwa fiel durch aggressive Beiträge auf. Doch immerhin sind relevante Dokumente und verschiedene Textvorschläge nun online verfügbar. [jg]
Pressemitteilung der EU-Kommission
Text der Erklärung/Appell
Zero Draft des CBD-Sekretariats