Kreisverband des Verkehrsclubs Deutschland hat eine Reihe von Vorschlägen, die beim Derneburger Verkehrskonzept berücksichtigt werden sollen

Aus der HiAZ vom 11.05.2021

Wenn das Museum im Derneburger Schloss für die Öffentlichkeit öffnet, werden viele Besucher erwartet. Um den Verkehr zu leiten und die Interessen unter einen Hut zu bringen, wird nun ein Verkehrskonzept erstellt. Der Kreisverband Hildesheim des Verkehrsclubs Deutschland begrüßt diese Maßnahme. Er appelliert aber an alle Verantwortlichen, beim Erstellen des Konzeptes nicht nur den Autoverkehr und die Parkplätze im Blick zu haben.Nach einem Gespräch der Beteiligten, das der Landkreis mit dem Kreistagsabgeordneten Falk-Olaf Hoppe Anfang Mai initiiert hatte, einigten sich die Vertreter darauf, ein neues Verkehrskonzept für Derneburg zu entwickeln. Das zu erstellende Konzept solle einen Lösungsweg aufzeigen, wie die Interessen aller Beteiligter berücksichtigt werden könnten, so die Erste Kreisrätin Evelin Wißmann. Sie freue sich, dass der Kreisverband Hildesheim des Verkehrsclubs Deutschland konkrete Vorschläge und Anregungen vorlegt.

„Mit dem in der Nähe gelegenen Bahnhof Derneburg bestehen hervorragende Möglichkeiten zur Anreise per Bahn, gerade auch für Kunstinteressierte, die von weiter her kommen“, erörtert Vorstandsmitglied Doris Schupp. Der Bahnhof Derneburg hat eine gute Anbindung an die ICE-Bahnhöfe Hildesheim und Hannover und ist mit dem nur wenige hundert Meter entfernten Schloss über die Kastanienallee verbunden.

„Eine stärkere Nutzung des Bahnhofs in Verbindung mit einem neuen Museum von internationalem Rang könnte auch die Argumente gegenüber der DB stärken, den Bahnhof endlich zu modernisieren und barrierefrei zu gestalten“, schreibt Schupp in einer Mitteilung. Für ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept sollten nach Meinung des Kreisverbandes verschiedene Ideen geprüft werden.

Etwa ob ein direkter Zugang von den Gleisen in Richtung Schloss auf der Südseite der Bahn möglich ist. Außerdem könnte eine attraktive Fuß- und Fahrradwegverbindung zwischen Bahnhof und Schloss gebaut werden. Nach Meinung des Verkehrsclubs könnte das auf der vorhandenen Fahrbahn der Kastanienallee einfach und kostengünstig geschehen. Dafür könnte die Kastanienallee zur Einbahnstraße mit einer Beschränkung auf Tempo 30 umgewidmet werden, so ein Vorschlag.

Der Verkehrsclub würde es bevorzugen, wenn die Allee komplett für den Kfz-Verkehr gesperrt würde. Schließlich gebe es verschiedene Wege, um nach Derneburg zu gelangen. Die Zufahrt zum Bahnhof aus Derneburg oder Sottrum könnte mit einer Anlieger-frei-Regelung ermöglicht werden.

Weitere Ideen wären verschiedene Angebote, den Weg zwischen Bahnhof und Schloss mit umweltfreundlichen modernen Fahrzeugen zurückzulegen, die am Bahnhof angeboten werden, wie Leihfahrräder, E-Bikes, E-Roller oder auch ein kleiner E-Bus als Shuttle-Dienst für mobilitätseingeschränkte Personen. Diese Angebote könnten beispielsweise für Museumsbesucher mit den Eintrittskarten kombiniert werden, wären natürlich auch für andere Besucher des Laves-Kulturpfads oder der Derneburger Teiche oder des Glashauses von Interesse. Zu guter Letzt schlägt der Kreisverband vor, die Parkplätze gebührenpflichtig anzubieten.

Aus Sicht des Verkehrsclubs würde eine autofreie Kastanienallee als sichere Verbindung die Erholungslandschaft Derneburger Teiche enorm aufwerten. „Auch aus Hildesheim würde der Anreiz erheblich größer, dieses Ausflugsziel autofrei anzusteuern, zumal der Innersteradweg ja auch noch besser ausgebaut werden soll“, so Schupp. Kreisrätin Wißmann hofft, dass die Vorschläge des Verkehrsclubs „in das Konzept Eingang finden.“

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