Floristische Bestandsaufnahme vom 22.06.2010

Google Earth. Lage der Wiese „Großer Giesener Dreisch“ nördlich der Giesener Teiche.
Stadt Hildesheim, Teil des NSG “Giesener Teiche”, FFH 115.
Koordinaten in Google Earth (ungefährer Mittelpunkt des Gebietes): 52°10‘60“N 9°53‘58“E
TK 3825,Q 1, MF 5

Bericht: Maren Burgdorf

Nördlich der Giesener Teiche liegt im Waldeinschnitt der Giesener Berge der “Große Giesener Dreisch”, eine 7 ha große Grünlandfläche. Diese wurde bis in die 1960er Jahre als gelegentliche Schafweide genutzt. Nach der Schilderung botanisch Interessierter war die Grünlandfläche zur damaligen Zeit noch arten- und blütenreich. Später wurde sie bis Anfang der 1990er Jahre konventionell als gedüngte Mähwiese bewirtschaftet. In der Folge verschwanden viele der bunten Arten.
Nach einem Beschluss des Hildesheimer Rates vom 19.03.1990, der die Extensivierung landwirtschaftlich genutzter Flächen in und an Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten zum Inhalt hatte, wird die Wiese seit 1995 wieder ohne Düngung und Herbizide als extensive Mähwiese bewirtschaftet. Eine Nachbeweidung ist möglich.
Nach Auskunft der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Hildesheim (Herr Madsack) wird die Fläche anlässlich der Anpassung der Naturschutzgebietsverordnung für das NSG „Giesener Teiche“ in dieses NSG einbezogen.

Die nachfolgende, nicht vollständige Liste der Gefäßpflanzenarten auf der Wiese wurde auf einer Exkursion des Ornithologischen Vereins zu Hildesheim am 22.06.2010 erstellt.

Blick über die Wiese „Großer Giesener Dreisch“ auf den ehemaligen Standortübungsplatz und Hildesheim. Foto: M. Burgdorf (28.06.2010)

Magergrünland auf Muschelkalk-Untergrund
Pflanzenartenliste vom 22.06.2010

Grasartige

Agrostis capillaris Rotes Straußgras
Agrostis stolonifera Weißes Straußgras
Arrhenatherum elatius Glatthafer
Brachypodium pinnatum Fieder-Zwenke
Bromus erectus Aufrechte Trespe
Bromus hordeaceus Weiche Trespe
Carex spicata Dichtährige Segge
Cynosurus cristatus Wiesen-Kammgras V
Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras
Festuca pratensis Wiesen-Schwingel
Festuca rubra Gewöhnlicher Rot-Schwingel
Helictotrichon pubescens Flaumhafer V
Holcus lanatus Wolliges Honiggras
Lolium perenne Ausdauerndes Weidelgras
Phleum pratense Wiesen-Lieschgras
Poa pratensis Wiesen-Rispengras
Trisetum flavescens Goldhafer

Kräuter

Achillea millefolium Gewöhnliche Schafgarbe
Agrimonia eupatoria Odermennig
Bellis perennis Gänseblümchen
Centaurea jacea Wiesen-Flockenblume
Cerastium holosteoides Gewöhnliches Hornkraut
Convolvulus arvensis Acker-Winde
Crepis biennis Wiesen-Pippau
Daucus carota Wilde Möhre
Galium album Wiesen-Labkraut
Galium verum Echtes Labkraut
Geranium molle Weicher Storchschnabel
Glechoma hederacea Gundermann
Hypericum perforatum Echtes Johanniskraut
Lathyrus pratensis Wiesen-Platterbse
Leucanthemum vulgare Gewöhnliche Margerite
Linum catharticum Purgier-Lein
Lotus corniculatus Gewöhnlicher Hornklee
Medicago lupulina Hopfenklee
Myosotis arvensis Acker-Vergißmeinnicht
Odontites vulgaris Roter Zahntrost
Pimpinella saxifraga Kleine Bibernelle
Plantago lanceolata Spitz-Wegerich
Potentilla reptans Kriechendes Fingerkraut
Ranunculus acris Scharfer Hahnenfuß
Ranunculus bulbosus Knolliger Hahnenfuß
Senecio erucifolius Raukenblättr. Greiskraut
Senecio jacobaea Jakobs-Greiskraut
Taraxacum officinale agg. Artengr. Gewöhnlicher Löwenzahn
Tragopogon pratensis Wiesen-Bocksbart
Trifolium dubium Kleiner Klee
Trifolium pratense Rot-Klee
Trifolium repens Weiß-Klee
Verbena officinalis Echtes Eisenkraut V
Veronica chamaedrys Gamander-Ehrenpreis
Vicia angustifolia Schmalblättrige Wicke
Vicia hirsuta Rauhhaarige Wicke
Vicia tetrasperma Viersamige Wic

Außerhalb:
Im Gebüsch am nördlichen Rand der Wiese wuchs

Rosa tomentosa agg. Filz-Rose RL 3; 1 Ex.

Nordöstlich der Wiese im Wald (ca. 20 m vom Waldrand entfernt) befand sich ein größeres Vorkommen von

Festuca heterophylla Verschiedenblättriger Schwingel RL 3; 100 Ex.

(gefunden von Dr. W. Müller)

 

Nachtrag vom 07.06.2020:
Am Magerrasenhang oberhalb des von den Teichen zur Mitte der Wiese führenden Pfades (Koordinaten in Google Earth 2020: 52°11‘15“N 9°53‘56“E)
wurden u.a. gefunden:

Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut
Hippocrepis comosa Hufeisenklee RL 3; >100
Inula conyzae Dürrwurz
Koeleria pyramidata Pyramiden-Schillergras V
Ononis spinosa Dornige Hauhechel

 

© Ornithologischer Verein zu Hildesheim e.V.