Die OVH Jugendgruppe wagte den Abstieg

Die OVH Jugendgruppe vor der Rothesteinhöhle, Foto S. Bologna

(PP) Am 14.05.2022 machten wir einen Ausflug in den Ith. Aber nicht die Wälder oder die Vögel lockten uns. Wir wollten ein Abenteuer erleben und in die Rothesteinhöhle steigen.

Ohne erfahrene Führer, die sich in der Höhle auskennen, darf man eine Höhlenbegehung auf keinen Fall machen: Salvatore Bologna und Jörg F. haben uns geführt. Wir brauchten die entsprechende Ausrüstung wie Helm, Stirnlampe, Handschuhe und Knieschützer. Ebenfalls wichtig: eine ordentliche Portion Mut.

Bevor es in die Höhle ging, wurde die Schutzausrüstung angelegt. „Alle bereit? Glück Auf!“ rief Salvatore, dann verschwand er in dem dunklen Loch in der Felswand und einer nach dem anderen tat es ihm nach.  Vorbei an der Absperrung ging es ein paar Meter in die Rothesteinhöhle hinein. Hier durften wir uns einige kleine Stalakiten anschauen. Hierbei hat uns Salvatore einiges über das Gestein erklärt. In einer Nische entdeckten wir eine Zwergfledermaus. Im Gänsemarsch tasteten wir uns ins Dunkel der Höhle voran. Die Höhlenwänden waren ganz nah, am Anfang war es sehr eng. Ein paar Höhlenspinnen hingen im Eingangsbereich, dort wo noch das Tageslicht gerade so noch hinkam. Sie bewachten ihre Spinnenkinder, die sich geschützt in einen Kokon befanden.

Carlo und Wolfgang bewundern einen Tropfstein Foto Salvatore Bologna

Nachdem wir eine zwei Meter tiefe und sehr glatte Stufe überwunden hatten, zog sich der Höhlengang fast gerade in den Berg hinein. Der Gang mündete in eine schöne Seitenkammer und eine obere Etage. Jörg kletterte die versinterte Wand nach oben. Wie ein versteinerter Wasserfall war die ca. 7 Meter hohe Stufe nach oben zu überwinden. Jörg  wartete oben auf uns, unten wurden wir von Salvatore mit Klettergurten ausgestattet und am Seil gesichert. Einer nach dem anderen kletterten wir den versteinerten Wasserfall empor, Jörg nahm uns im Empfang und schickte uns in eine seitliche Kammer. Die Obere Kammer war mit schönem Tropfstein ausgeschmückt und am Ende befand sich ein Guckloch. Durch dieses Guckloch konnten wir uns mit denen unterhalten, die noch unten waren.

Interessant ist die Rothesteinhöhle auch wegen ihrer archäologischen Geschichte, denn hier wurden mehrere Skelette und Artefakte aus der Bronzezeit gefunden. Aber das ist eine andere Geschichte.

Einer nach dem anderen schlüpft aus der Höhle. Foto P.Pahl

Irgendwann kam der erste wieder ans Tageslicht. Einige kamen dort raus, wo sie reingegangen sind, andere haben sich durch einen engen Gang rutschen lassen und wurden aus einem 5 m tiefer liegenden Höhlenöffnung wieder ausgespukt. Diese sehr enge Passage am Ende des Ganges nennen wir Geburtskanal, wer es hier durch schafft ist wie neugeboren.

Zurück im Tageslicht!
Foto P.Pahl

 

Nach dem Abenteuer war eine Stärkung nötig Foto P. Pahl

Nach einer kleinen Pause und einer Stärkung auf der Terrasse mit dem Balkon vor der Rothesteinhöhle, machten wir auf dem Weg zur „Hölle“ in ca. 70 Meter Entfernung. Die „Hölle“ ist ebenfalls eine Höhle. Wir mussten hineinkriechen und folgten dem niedrigen Gang, der nach ca. 25 m eine Stufe nach oben bildet. Der Aufstieg nach oben war nicht ganz einfach, aber alle, die wollten, schafften es. Oben wartete eine tolle Überraschung aus uns. Versteckt in einer oberen Kammer befindet der größte Tropfstein, der in den Ith-Höhlen gefunden werden kann. Es ist ein Stalagmit von ca. einen Meter Höhe und einem Durchmesser von ca. 1,5 m am Fuße. Wir verteilten uns im Kreis um den Riesen und bewunderten seine Größe. Auf dem Rückweg konnten wir ein Spektakel erleben, das nicht Jeder haben kann. Aus einem Loch kam ein Sonnenstrahl ins Dunkel und erhellte die Höhle mit zauberhaftem Licht. Einfach nur schön. Das passiert nur dann, wenn die Sonne gerade gegenübersteht und die Bäume kaum Laub haben.

Zum Abschied gönnen wir uns ein Eis am Kiosk des Segelflugplatzes, das haben wir uns verdient! „Und wie wars?“ fragte Salvatore am Ende der Tour „Klasse!“ war die einstimmige Meinung. Noah war total begeistert: „Das war der schönste Tag in meinem Leben!“