Hört mal, wer da hämmert! Start in die Spechtsaison 2023

07.02.2023. Bestimmt kennen Sie es auch: ein Waldspaziergang gegen Ende des Winters, die ersten Meisen melden sich zaghaft zu Wort, auch der Kleiber ist vereinzelt zu hören. Leichter Wind streicht durch die noch laubfreien Baumkronen, hier und da ein Rascheln im Unterholz, ein Knistern und Knacken aus dem Dickicht des Waldes… doch dann, ganz plötzlich, irgendwo in der Ferne, erklingt ein lautes und schnelles Trommeln. Der „Schuldige“ ist schnell identifiziert und allen bekannt: ein Specht.

Doch haben Sie sich nicht auch schon mal gefragt: „Welcher Specht hämmert da überhaupt gegen das Holz?
Darauf können wir – ganz unschicklich – nur mit einer Gegenfrage antworten: „Warum nehmen Sie Ihre Neugierde nicht zum Anlass, um bei dem bundesweiten Monitoring mitzumachen?

Seit inzwischen vier Jahren können Klein-, Mittel-, Grau- und Schwarzspecht und, wo sie vorkommen, auch Dreizehen- und Weißrückenspecht im Rahmen des Specht-Moduls des Monitorings seltener Brutvögel (MsB) erfasst werden. Dazu werden zwei Begehungen von Zählrouten mit festgelegten Stopps durchgeführt, bei denen die Zielarten mit Hilfe von Klangattrappen gelockt und gezählt werden.

Sobald eine entsprechende Zählroute hinterlegt ist, kann die Erfassung mithilfe der App NaturaList durchgeführt werden. Dies ermöglicht die digitale Erfassung direkt im Gelände, sodass im Nachgang keine weitere Schreibtischarbeit erforderlich ist.

Die Erfassung von Spechten zum Einstieg in die Kartiersaison (wenn man nicht zuvor bereits Rebhühner erfasst hat) erfreut sich großer Beliebtheit. Inzwischen sind in allen Bundesländern Spechtrouten etabliert. Bundesweit warten bereits über 800 Routen darauf, zwischen dem 21. Februar und 20. April, zweimal begangen und erfasst zu werden.

Erste Ergebnisse des Spechtmonitorings aus dem vergangen Jahr wurden kürzlich im Journal „Der Falke“ veröffentlich. Der Beitrag kann hier heruntergeladen werden.

Interesse geweckt?!

Sind Sie regelmäßig in einem Waldgebiet unterwegs, in dem mehrere Spechtarten vorkommen, und haben Sie Interesse Ihre Erkenntnisse in das bundesweite Monitoring einfließen zu lassen? Dann machen Sie mit!

Für Beobachterinnen und Beobachter mit etwas Übung in der Bestimmung von Spechten ist die Teilnahme einfach. Der Fokus liegt ausschließlich auf den mittelhäufigen und seltenen Spechten und das Vorgehen ist stark standardisiert.

Bei Interesse an der Mitarbeit und der Etablierung einer Zählroute in Ihrer Umgebung wenden Sie sich bitte an die Koordinationsstelle in Ihrem Bundesland. Kontaktinformationen und weitergehende Informationen finden Sie hier: https://www.dda-web.de/monitoring/msb/module/spechte

Herzlichen Dank an alle Kartierenden für ihren Einsatz! Außerdem möchten wir uns bei den Modul-Koordinator*innen J. Schwarz, M. Kramer, T. Rödl, M. Wichmann, W. Eikhorst, I. Poerschke, L. Eichler, J. Kreuziger, C. Cordes, K. Nottmeyer, M. von Röder, N. Roth, B. Koop, A. Knoll, C. Pertl, F. Hertel, und M. Kursawe für ihren Einsatz bedanken.

© Dachverband Deutscher Avifaunisten