Als Ursache für ihre wachsende Zahl nennen Experten steigende Temperaturen

Aus der HAZ vom 28.07.2025
Von Kilian Schwartz

Die Zahl der von Weißstörchen besetzten Horste hat in der Region Hildesheim offenbar einen neuen Höchststand erreicht. Zwischen Alfeld, Bockenem, Sarstedt und Söhlde haben insgesamt 17 Paare ihr Nest bezogen, wie der Ornithologische Verein zu Hildesheim (OVH) auf Nachfrage dieser Zeitung angibt. „Das sind deutlich mehr als in den Jahren zuvor“, sagt Alistair Hill, ornithologischer Koordinator beim OVH. Wie hoch genau der Zuwachs ausfällt, ließe sich allerdings nicht ermitteln. Eine aussagekräftige Erhebung sei bislang nicht durchgeführt worden. Bisher wurden 29 Jungvögel gemeldet, von denen acht flügge geworden sind. „Die restlichen werden wohl in den nächsten Tagen ausfliegen“, sagt HillAuch im Storchennest in Henneckenrode – das man seit Kurzem auch über eine Webcam beobachten kann – wurden fünf Storcheneier entdeckt. Warum diese aber letztlich nicht geschlüpft sind, ist nicht bekannt.

Auch in der Region Hannover scheinen sich die Weißstörche in diesem Jahr besonders wohl zu fühlen. Laut einem NDR-Bericht habe man aktuell 187 Brutpaare gezählt, die voraussichtlich stolze 370 Jungtiere aufziehen werden. Als Ursache für die wachsende Zahl an Weißstörchen in der Region nennen Experten steigende Temperaturen: Störche würden zur Überwinterung nicht wie gewöhnlich nach Afrika fliegen, sondern die kalten Monate in Europa verbringen. Dadurch würden mehr Tiere überleben. Auch Detlef Wochnik, Vorstandsmitglied beim Hildesheimer OVH, sieht die kürzeren Zugrouten als Grund für den Babyboom der Tiere. Weil viele Störche nicht mehr die Route über den Bosporus nach Zentralanatolien in Richtung Sudan und Tansania wählten, seien sie vor natürlichen oder menschlichen Gefahren sicher.

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